Bei ARD & ZDF sitzen Sie nichtmal in der letzten Reihe und mit dem Zweiten sieht man nur Bayern

Es wird ja viel über Pay-TV, Fernsehverträge und die bereits sehr hoch gesteigerte Kommerzialisierung der Bundesliga diskutiert und auch geschimpft. Tatsache ist, dass ich nahezu jedes Bundesligaspiel des FC Schalke 04 über 90 Minuten live verfolgen kann. Das kostet mich Geld, sicher. Bei Heimspielen zahle ich für die Eintrittskarten, bei Auswärtsspielen zahle ich in geeigneten Kneipen Bierpreise, die deutlich über den des Getränkemarktes an der Ecke liegen. Aber meine Fußballlust wird befriedigt, ich fühle mich als Fan, bin dabei.

Beim DFB Pokal fühle ich mich ohne Eintrittskarte ans andere Ende der Welt versetzt. Gestern und heute finden 16 Spiele des neben den Ligen interessantesten Turniers Deutschlands statt. Wichtige Spiele. Der leichteste Weg in den internationalen Wettbewerb. Im TV kommt ein Spiel, von den anderen bekommt man live quasi nichts mit!

Den GEZ-TV-Anstalten reicht jeweils das Bayernspiel. Die Radiowellen warben damit, dass der DFB-Pokal „nur im Radio“ live präsentiert werden würde und bedudelte mich dann mit „Baby Baby“ von Amy Grant, während in Gelsenkirchen die Verlängerung lief. Da schüttelt es einen, ob der Ignoranz der ARD, ob der Musik ebenso.

Was blieb war der Internet-Live-Ticker von sportal.de – kicker.de engagiert sich auch nicht im DFB-Pokal ... es blieben aus 120 Minuten Schalker Pokalfight die folgenden 11 erbärmlichen Kurzmeldungen!


Live dabei: 120 Minuten Schalker Pokalfight

berka (Gast) schrieb am 31. Oktober 2007, 14:14 :

Das gute alte Radio

...reicht mir völlig wenn ich nicht dabei sein kann. Übertragungen im Free TV verfolge ich natürlich nach Möglichkeit auch, aber ich habe ein PayTV-Abo noch nie ernsthaft erwogen.

Live Ticker geben ja meist etwas mehr her als in obigem Beispiel, aber dichter dran ist man doch bei einer Radioübertragung allemal, auch wenn sie durch Musik oder Konferenzschaltungen unterbrochen wird. Das hat für mich eine eigene Spannung: Unterbrechung eines Musikstücks oder Wechsel innerhalb der Konferenz wegen eines Tors im Schalker Spiel... Meist kann man an der Geräuschkulisse ja schon erahnen ob für oder gegen uns.

Mich hat bei all den Diskussionen um Fernsehrechte der letzten Jahre immer gewundert (und gefreut) dass man die Radio-Übertragungsrechte nicht beschnitten hat.

... reicht mir nicht mehr.

Nun, ich habe bislang kein Abo erwogen, weil ich genügend Möglichkeiten habe Premiere / Arena bei Freunden, meinem alten Herrn oder eben in der Kneipe zu schauen. Wäre dies nicht der Fall würde ich mir das wohl überlegen.

Nur das Radio reicht mir nicht mehr. Ich habe das früher sehr genossen, aber heute bin ich dazu wohl zu verwöhnt. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die realen Übertragungszeiten über die Jahre sehrwohl weniger geworden sind.

Ganz krass war das gestern. Wie beschrieben, von der Verlängerung auf Schalke hat man zwei mal eine Minute mitbekommen, das Elfmeterschiessen in Bremen wurde nur kurz erwähnt ohne live dorthin zu schalten!

Bezeichnend: Nach einer Werbung oder den Nachrichten – genau weiß ich das nicht mehr – sagte der Sprecher das Tore gefallen wären, mehr dazu gäbe es gleich; es folgte Gedudel. Das ist keine Sportberichterstattung mit begleitender Musik, das ist Musik mit kurzen Infos zum Sportgeschehen.
berka schrieb am 2. November 2007, 11:37 :

noch ein paar 'Oldie'-Erinnerungen ;)

oder: S04 in TV und Radio, Ende der 60er

Als ich begann mich für Fußball zu interessieren (Ende der 60er):
- fing die Sportschau um 17:45 an, Fußball gab's ab 18 Uhr (parallel lief im ZDF 'Daktari' oder 'Raumschiff Enterprise', was zu familieninternen Konflikten führte). Gezeigt wurden 3 Spiele, vor Beginn der Sendung war nicht bekannt welche. Schalke war nicht so oft dabei. An private TV-Sender hat noch keiner gedacht, RTL war ein Radiosender (samstags die 'großen 8', sonntags die Hitparade, aber ich schweife schon wieder ab).

- wenn man am Stadion aufpasste, sah man den Motorradfahrer mit den Filmrollen gen Köln zum WDR losdüsen (dies Detail kommt mir im Nachhinein fragwürdig vor, aber ich meine mich daran zu erinnern)

- 'Sport und Musik' in WDR2 begann um 16:30. Bis dahin hatte man _keine_ Chance an Zwischenergebnisse zu kommen (Teletext gab's noch nicht, geschweige denn Internet)! Als erstes wurden die Halbzeitergebnisse genannt, dann gab's Live-Schaltungen zu den Schauplätzen im Westen oder zu den auswärts spielenden Westvereinen. Die Radiokonferenz umfasste ca. die letzten 10 min.

WDR 1?

Ich glaube, "Sport und Musik" kam damals auf WDR 1, oder? An 1Live hat damals ja noch niemand gedacht.
berka schrieb am 3. November 2007, 09:23 :

noch früher?

Das muss dann aber noch früher gewesen sein. Kurz nach dem Krieg ;) ?

Noch ein Grund mehr, BVB-Fan zu sein ;-) . Prinzipiell hatte ich das gleiche Problem, ich sitze in Berlin, im TV kommt Bayern, im Radio höchstens Konferenz mit Unterbrechungen. Aber wir haben das BVB-Netradio, kommentiert u.a. von Stadionsprecher Nobby Dickel. Die sind natürlich 90 Minuten live dabei und du kriegst das quasi aus Fansicht kommentiert, mit Stadion-Atmosphäre.

Schon ganz nett, aber das hier ist besser:

http://www.youtube.com/watch?v=dhjzl9rjr-g

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Trackbacks zu diesem Beitrag

dreieckeneinelfer.twoday.net - 3. November, 22:50

Guten Nachmittag allerseits

Nur mal so, als kleines Hör-Häppchen: In... [weiter]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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