Montag, 19. März 2007

Hallo Herr Schaaf!

Wieviel verdienen Sie eigentlich als Trainer der Grün-Weiß-Orangefarbenen?

Oder anders gefragt: Wie hoch ist der Anteil, den Sie als Werbeträger für den Fanshop ihres Vereins bekommen? Und kriegen Sie einen Bonus, wenn sie mehr als drei Artikel gleichzeitig tragen?

Sonntag, 18. März 2007

Auch ma' Massel: Schalke siegt zur Hälfte unverdient

Schalke hat wieder gewonnen. Und schon vor dem Spiel war die Begegnung schwer einzuschätzen, als VfB-Manager Horst Heldt bei Premiere mit dem Spruch konfrontiert wurde, dass da ja wohl zwei Clubs in der Krise gegeneinander antreten würden. Das es das Spiel des ersten gegen den dritten sei, und das es die anderen scheinbar auch nicht besser können, antwortete er. Die Statistik hatte er jedenfalls auf seiner Seite.

Schalke spielte mit einem "regulären 4-3-3", d.h. Bajramovic und Ernst agierten nicht hinter, sondern in vielen Situationen eher auf einer Linie mit Kobiashvili. Özil, Kuranyi und Halil bildeten den Dreiersturm.
Das Spiel bot zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte war Schalke die deutlich bessere Mannschaft. Dennoch entstanden Schalker Chancen eher "zufällig, aus der Feldüberlegenheit heraus", als dass sie spielerisch eingeleitet worden wären.

Pander war noch nicht wieder dominant auf seiner Seite und auch Rafinha hatte einen eher durchwachsenen Tag erwischt, was dazu führte, dass Schalke nicht besonders konsequent über aussen spielte bzw. spielen konnte. Ausserdem steckt Kobiashvili in einer sehr schwachen Phase. Schon gegen Hannover gelang ihm kaum was, was gerade in Zeiten der Abwesenheit von Lincoln und Varela auffällt. Gestern sah Slomka seine Leistung ähnlich, in der 71. war er der erste Schalker, der ausgewechselt wurde.

Was das Defensivverhalten angeht konnte man den Königsblauen in der ersten Hälfte allerdings wenig vorwerfen. Stuttgart hatte vor der Habzeit eigentlich keine wirkliche Torchance. In der zweiten Halbzeit lief das völlig anders.

Von Beginn an war Schalke viel zu offen und lies Stuttgart viel zuviel Raum. Stuttgart kam richtig ins Spiel, erarbeitete sich Chancen, zunächst durch Distanzschüsse, dann auch durch überlegenes Spiel. Eigentlich sah es gerade garnicht gut aus, als Mladen Krstajic den Knicker nach einer Ecke ins Tor stocherte.

Das wirkte ungemein befreiend! Fortan agierten die Schalker wieder um einiges sicherer. Dennoch war Stuttgart weiter die bessere Mannschaft und es war letztlich Manuel Neuer zu verdanken, dass Schalke diesen Sieg einfahren konnte.

Gemessen an der zweiten Halbzeit, war der Sieg sicher glücklich, wenngleich sich die Schwaben über eine Halbzeitführung der Schalker auch nicht hätten beschweren können. Aber was soll's, die Niederlagen gegen Leverkusen und Hamburg war im gleichen Maße unglücklich. Nun geht's erst in 14 Tagen weiter. Zeit für Løvenkrands und Varela, wieder an die Mannschaft heran zu kommen. Zeit für den Rest des Teams, nach Wochen des durchwurschtelns, zu regenerieren.

Noch 8 Spiele zu gehen, Schalkes Magische Zahl ist 22!

Freitag, 16. März 2007

Das immer schwerste Spiel: VfB Stuttgart

Stuttgart ist mir ein recht sympathischer Club, zumindest seit Horst Heldt das Clubgesicht ist und die komischen Präsidenten der letzten Jahre als solches verdrängt hat. Ausserdem lief es in Stuttgart ja auch ein bisschen wie auf Schalke: Ein Trainer, der arg unter Beschuß stand, wurde von einem noch relativ unerfahrenen Manager - ehemals aktiver Spieler in diesem Club - geschützt, was sich letzten Endes als erfolgreiche Entscheidung herausstellte.

Und von wegen erfolgreicher Entscheidung: Wer ausser Heldt kam schon mal auf die Idee, seine Mannschaft mit zwei Mexikanern zu verstärken?! Hinzu kam der Durchbruch Gomez', und plötzlich hatten die Stuttgarter drei Topspieler, die den Unterschied zur Vorsaison ausmachten.

Gomez wird Stuttgart auf Schalke fehlen. Auch Serdar Tasci wird nicht spielen können.

Das letzte Spiel der Schalker konnte nicht gefallen. Die Versuche der Offiziellen, das Unentschieden schönzureden, waren auch wenig überzeugend. Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl für das Spiel gegen Stuttgart, eben weil es unter der Woche so herrlich ruhig war, auf Schalke.

Keiner krank, keine neuen Verletzungen, die Rekonvaleszenten kamen nach und nach zurück. Ordentliche Trainingseinheiten mit einem fast kompletten Kader.
Christian Pander wird vermutlich sogar von Beginn an auf dem Platz stehen! Dario Rodriguez war sicher kein schlechter Backup, aber gerade was das Offensivspiel angeht bringt Pander noch 'ne Schüppe mehr Qualität in die Mannschaft. Ausserdem darf man sich dann auch mal wieder über Ecken und Freistöße freuen ...

Gegenüber den letzten Spielen wird vor allem die Bank wesentlich verstärkt sein!
Zusätzlich zu Hamit, Erwig und Hoogland wird durch den Einsatz Panders Dario Rodriguez "frei", für den Fall, dass Slomka Defensivqualität braucht. Vermutlich wird Asamoah dort sitzen, von Typ her der perfekte Einwechselspieler, der nochmal Dampf reinbringen kann wenn es daran fehlt. Mit Larsen sitzt dort noch ein Stoß-, mit Lövenkrands noch ein Aussenstürmer, beide noch mit Blessuren, aber wohl Einsatzfähig, wenn auch nicht von Beginn an.
Slomka hat also wieder die Möglichkeit, personell auf den Spielverlauf zu reagieren. Etwas, dass gegen Leverkusen und Hamburg quasi völlig fehlte.

Das Spiel gegen Stuttgart sei das Spiel des Jahres, wurde Mladen Krstajic zitiert. So liest es sich, wenn objektiver Blödsinn subjektive Wahrheit erklärt. Eine weiterer Misserfolg zu Hause wäre schon ein arger Rückschlag. Dennoch geht es nun nur noch darum, neunmal die Tabelleführung zu verteidigen. Dies ist durch den Bremer Punktgewinn in München kritischer geworden, da Schalke für richtige Ausrutscher nun (erstmal) kein Polster mehr hat. Aber trotzdem stehen die harten Fakten:

Es ist nach wie vor Schalkes Magische Zahl, sie steht bei 25, noch 9 Spiele zu gehen!


Update: "Hingegen verzichtete Trainer Slomka noch auf Peter Løvenkrands, der nach seinem im Spiel beim VfL Wolfsburg erlittenen Bänderriss am Donnerstag erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnahm." (Zitat offizielle Homepage Schalke 04).

Donnerstag, 15. März 2007

Auch Hitzfeld verlängert!

Hitzfeld ist sicherlich DER deutsche Fussballlehrer. Eigentlich hatte ich ihm immer gewünscht, dass er nach seiner Entlassung bei den Bayern in Manchester als Nachfolger Fergusons unterkommt. Eine Zeit lang gabs solche Gerüchte. Wenn es einer hätte packen können, dann er.

Nun haben die Bayern ihn wieder zurück. Wer das für einen Rückschritt hält, liegt meines Erachtens meilenweit daneben! Hitzfeld ist wie Walerij Lobanowskyj: Äusserlich mag er gebrochen, schwach wirken. Geistig ist er jedoch jung, bereit zu lernen, mit dem Instinkt für die richtigen Entscheidungen.

Sicher, ein Engagement Schusters (z.B.) in München wäre spannender gewesen. Andererseits darf man sich darüber freuen, Hitzfeld noch 'ne Weile zu erleben. Als Premiere-Kommentator ist der Mann, der immer nur durch sein Handeln, aus Prinzip aber nie durch seine Aussagen an etwaigen Mikrophonen wirkte, völlig verschenkt.

Aberglaube, Meisterträume, Hoffnungsträger: Nix dolles auf Schalke

Nachdem Schalke seit Rückrundenbeginn ständig neue Verletze zu vermelden hatte, eigene Spieler Bärendienste erwiesen und die Mannschaft seit vier Spielen nicht mehr gewinnen konnte, ist es eigentlich ganz nett, wenn es mal keine dollen "News" um S04 gibt.

Pander, der personifizierte Aufschwung der Hinrunde, nimmt wieder am Training teil und Slomka kann sich vorstellen, dass er bereits gegen Stuttgart zum Einsatz kommen könnte. Nachdem zuletzt alle Profis mit mehr als 10 Bundesligaeinsätzen spielten, sofern sie laufen konnten, ist das nicht wirklich überraschend.

Slomka unterschreib heute seinen neuen Vertrag. Auch dass haut niemanden mehr vom Hocker.

Bleibt noch die Anekdote um Joachim Gutberlet.
Der Schalke-Fan hatte seine URL "deutscher-meister-2007.de" Anfang Februar mit der offiziellen Schalker Homepage verlinkt. Der Club, dem das irgendwie peinlich gewesen zu sein schien, bat Gutbereit, diese Verlinkung aufzuheben.
Nun hat sich Gutberlet dazu entschieden, die Verlinkung zumindest an Spieltagen wieder zu aktivieren. "Seit ich den Link abgeschaltet haben, haben wir kein Spiel mehr gewonnen" wird Gutberlet zitiert.
Vielleicht lags ja daran.

(Quelle: RevierSport Printausgabe)

Mittwoch, 14. März 2007

Verarschen die Bayern Michael Rensing?

Michael Rensing gilt als großes Torwarttalent und galt bislang immer als Bayern-Nr. 1 der Nach-Kahn-Ära. Als Kahn das letzte mal seinen Vertrag (bis 2008) verlängerte und erklärte, dass er spätestens dann aufhören wolle, entschied sich Rensing dafür, weiter in München zu bleiben und die Sache auszusitzen, das Ziel vor Augen und die Lobeshymnen Hoeneß' in den Ohren ("Rensing wird der nächste Nationaltorwart").

Nun sieht das alles plötzlich ganz anders aus. Erst bot Rummenigge Oliver Kahn öffentlich (gut, in München geht scheinbar nur "öffentlich", wieso auch immer) eine Vertragsverlängerung an.
Nun sollen die Bayern angeblich an der Verpflichtung von Artur Boruc, dem bei Celtic Glasgow beschäftigten, polnischen Nationaltorwart interessiert sein!

Scheinbar sehen die Bayern nach den guten Einständen von Neuer und Adler für Rensing die Chance auf eine Zukunft in der Nationalmannschaft schwinden - und "Nationalmannschaft" muss für die Bayern schon sein!
Schade für Michael Rensing. Sieht nach 'ner tüchtigen Verarschung aus ...

(Quellen: sport1.de, google.news.de, goalgate.de, bayernkurve.de, diegoo.de)

Dienstag, 13. März 2007

Nur "Schubladen" oder sind die Trainertypen Stevens und Doll konträr?

"In Deutschland werden die Menschen gern und schnell in Schubladen gesteckt und nicht mehr rausgelassen. Auf meiner Schublade steht: harter Hund."
Das sagte Huub Stevens in einem Interview im Tagesspiegel.
Tatsache ist, das kaum ein Artikel, der den aktuellen Erfolg Stevens in Hamburg beschreibt, ohne den Hinweis darauf auskommt, wie sehr Stevens doch Wert auf Disziplin legt, dass die Spieler weniger Freiheiten als früher geniessen oder wie hart Stevens durchzugreifen vermag (vlg. die zeitweise Streichung Ljubojas aus dem Kader). Frank Heike von der FAS lies sich gar zu der Schlussfolgerung hinreissen
"Der Antriebsmotor der Hamburger Profis heißt: Angst. Es ist nicht die Abstiegsangst, sondern Furcht vor dem neuen, respekteinflößenden Coach.“
Wenn aber gerade das den Unterschied macht, macht es den Unterschied zu Doll, der schliesslich der Vorgänger Stevens in Hamburg war. Was wiederum die Frage aufwirft, wieso Borussia Dortmund ausgerechnet Doll verpflichtet, zumal sie zuvor angeblich zunächst Felix Magath haben wollten, der in der öffentlichen Meinung auch eher dem Typ Huub Stevens' denn dem Dolls nahekommt.

Alles Mumpitz.
Nicht das die Trainertypen verschieden sind, das ist schon so, wenn auch sicher nicht im Ausmaß dieser Schwarz-Weiß-Malereien. Aber darauf kommt es nicht an!

Nun hat der Huub grade mal wieder Erfolg. Wenn der Typ "harter Hund" den nicht hat, heisst es meistens, dass er nicht mit den Spielern sprechen würde, das er zu dickköpfig sei, zu unflexibel (vgl. dazu die Nachrufe auf Magath als Bayern-Trainer).

Thomas Doll hatte zum Schluss keinen Erfolg mehr in Hamburg. Wenn der Typ "gefühlter Spielertrainer" diesen hat, dann ist er besonders innovativ und nah dran am Team, kann die Gruppendynamik beeinflussen, ist ein guter Kommunikator, ein guter Motivator sowieso (vgl. dazu auch Artikel zu Jürgen Klopp, aber bitte nur welche aus der letzten Saison oder der diesjährigen Rückrunde ...).

2004 übernahm Doll den HSV nach dem achten Spieltag. Hamburg stand auf dem letzten Tabelleplatz und beendete die Saison auf Rang acht.
Im besagten Tagesspiegel-Interview antwortete Stevens auf das (Vor-)Urteil, er sei ein Defensivfanatiker, was durch die Tatsache bestätigt würde, dass der HSV in den letzten vier Partien nur ein Gegentor kassiert hat
"Aber wir haben im selben Zeitraum auch neun Tore selbst geschossen. Was sagen Sie dazu?"
An dieser Stelle war das Interview zu Ende.

(Quelle Interview: tagesspiegel.de; entdeckt via indirekter-freistoss.de)

Montag, 12. März 2007

Bloopers statt Trainersuche

Ja, ich weiss, Röber wurde entlassen. Und angeblich soll bis morgen der neue Trainer gefunden sein. Aber da erstens so ziemlich alle anderen Blogs bereits voll mit diesem Thema sind, mir ausserdem zweitens seit Monaten niemand wirklich erklären konnte, wieso Uwe Rapolder bei keiner der letzten Trainerentlassungen ein Thema war, und mir drittens eigentlich völlig egal ist, ob nun der traurige Herr Doll oder irgendein anderer dieses Himmelfahrtskommando unter der Oberaufsicht des Herrn "ich weiss zu allem was" Watzke übernimmt, lass ich das nun einfach ...

Stattdessen hier was fröhliches, auch wenn die Hauptdarsteller das vermutlich völlig anders sehen.

Sonntag, 11. März 2007

Das weniger richtige Ergebnis im Verfolgerduell

Gut, solange Schalke Tabellenführer ist, sollte man nicht allzu viel auf die Verfolgerduelle geben. Ändern kann man eh nix dran. Dennoch wäre heute ein Bayernsieg das "richtigere" Ergebnis gewesen.

Für Königsblau hätte ein Münchener Sieg vier Punkte Vorsprung auf alle Verfolger bedeutet. Ausserdem hätte er Schalke die Spitzenposition auch nach dem 26. Spieltag garantiert, egal was passiert. Und nur um diese Tabellenführung gehts schliesslich.

Noch 9 Spiele zu gehen, Schalkes Magische Zahl schrumpft dank Bremens Punktverluste auf 25!

Die Idee vom Neuaufbau

Der FC Bayern hat sich vor bzw. in dieser Saison mit Podolski, van Buyten und van Bommel verstärkt und dafür 26,5 Millionen Euro an Ablösesumme gezahlt. Die DPA nennt das "Zurückhaltung" und veröffentlichte heute einen Artikel, in dem Franz Beckenbauer - wie schon so oft - eine offensivere Transferpolitik der Bayern fordert.

Nun entscheidet die Lichtgestalt in München nicht mehr allzu viel. Aber auch Rummenigge, der etwas mehr zu sagen hat, faselte unlängst ja von einem 30 Millionen Einkauf, bevor der Hoeneß Uli, im Prinzip der alleinige Bestimmer beim Rekordmeister, auch diesen Fantasien Einhalt gebot und erklärte, dass die 30 Millionen durchaus für mehrere Spieler ausgegeben werden könnten; was der FC Bayern ja bereits tat, siehe oben.

Da sich die Suche nach dem überragenden Heilsbringer, wen wunderts, schwierig gestaltet, wird immer öfter auch das Gegenteil des großen Geldausgebens propagiert. Es solle mal ein Neuanfang gestartet, mit jungen Spielern eine - oder besser die - große Mannschaft aufgebaut werden.

Beispielsweise Christian Spiller, vom Blog des Magazins RUND: Er spricht sich in seinem aktuellen Beitrag gegen eine Weiterverpflichtung Hitzfelds aus, weil er das Ergebnis dessen Arbeit für ein "Altherren-System" hält und stellt die Frage: "Wagt man den Umbruch, riskiert ein paar dünne Jahre, aber lässt von einem Trainer mit Zukunft eines der besten Teams Europas bauen?".
Sogar Hoeneß hatte vor Saisonbeginn solche Anwandlungen, sprach davon, mal auf die Jugend zu setzten, selbst wenn man dann "eben mal nicht Deutscher Meister" werden würde. Gefühlte Minuten später haute er die zehneinehalb Millionen für van Buyten raus ...

Natürlich sind solche Gedankengänge sympathisch. "Junge Mannschaft" klingt immer nach schönem Fußball. "Preiswert" steckt da auch mit drin, keine "Abzocker", keine "Millionarios". Und wenn das ganze dann zum großen Ziel, eines der besten Teams Europas zu werden führt, dann kann doch eigentlich nichts dagegnen sprechen!
Ausser das reale Leben vielleicht.

Manchester United hat mal eine junge Mannschaft aufgebaut. 11 Freunde berichtet gerade in der aktuellen Printausgabe über die "Klasse von 1992", die das Grundgerüst für die spätere CL-Sieger-Mannschaft stellte. Der PSV Eindhoven fängt auch alle paar Jahre wieder damit an, eine Mannschaft aufzubauen; keinesfalls freiwillig, der Kopf der letzten guten Mannschaft spielt aktuell in München.

Aber erstens sind wir nicht mehr in den 90ern und zweitens wird sich der FC Bayern nicht Eindhoven als Vorbild nehmen wollen. In der aktuellen Dekade ergeht es dem FC Bayern auf dem europäischen Markt gegenüber den durch Superreiche geführten englischen Clubs und den im rechtsfreien Raum agierenden spanischen Vereinen so, wie es in der Bundesliga der Mehrheit der Vereine gegenüber dem FC Bayern ergeht. Wenn einer wie Hargreaves eine solch gute WM spielt, wird an ihm gezerrt, und es wird nur noch bis zum Sommer dauern, bis die Bayern nachgeben werden. Ein Wunder und ein Glücksfall für München, dass die Großen bei Phillip Lahm während der WM nicht so genau hingesehen haben.

Weiter stellt sich die Frage, was die Bayern durch einen solchen Neuaufbau erreichen wollten. München wird im Schnitt öfter als in jedem zweiten Jahr Deutscher Meister. Seit 1997 nicht mehr nur der Meister an der Champions League teilnehmen darf, waren die Bayern immer dabei. In der Regel erreichen sie auch die nächste Runde.

Dies ist eine Basis, die ganz wenige Mannschaften in Europa haben. Und nun soll München einige Jahre auf diese Basis verzichten, um dann eventuell mal den großen Coup zu landen? Mir erschliesst sich diese Logik nicht.
München erarbeitet sich fast jedes Jahr die Chance. Am Ende entscheiden in der KO Runde recht kleine Unterschiede, die es zu beeinflussen gilt, für die es aber nie Garantien geben wird; egal wie lange man zuvor Dürre erdulden würde. Hoeneß macht sicher auch Fehler, und einen solch starken Spieler wie Ballack nicht zu ersetzten war einer (jenseits aller "Spielmacher- oder Chefrollen-Geschichten"). Aber was die Transferpolitik generell angeht, macht er verdammt viel richtig.

Als Spitzenreiter am spielerischen Tiefpunkt

Nee, dat war nix.
Eigentlich war das ganze Spiel nicht schön anzuschauen. Viele Fehler auf beiden Seiten. Kaum mal eine Offensivaktion, die nicht aus einer Standardsituation oder durch puren Zufall entstand, weil gerade einem Spieler der Knicker in aussichtsreicher Position nach einem der unzähligen Querschläger vor die Füße fiel.

Das katastrophalste war aber unbestritten das Schalker Spiel, wenn die Königsblauen mit Ballbesitz in die gegnerische Hälfte eindrangen.
In der Vorwärtsbewegung waren heute alle schwach. Von dem erhofften schnellen Spiel nach vorne war lediglich das "wollen" zu erkennen. Der entscheidende Pass in die Tiefe kam während der gesamten 90 Minuten genau zweimal an, einmal auf Kuranyi, einmal auf Halil. Beide Angriffe wurden wegen Abseits abgepfiffen.
Ja, ich hab im TV auch gesehen, dass es beide male kein Abseits war. Aber was ändert das?! Es darf einfach nicht sein, dass dies die beiden einzigen aus dem Spielverlauf generierten Situationen waren!

Ok, defensiv standen beide Mannschaften relativ gut. Beide Teams liefen viel, machten die Räume eng, doppelten den Gegner an der Seitenauslinie, gingen mit voller Kraft zu Werke. Ich sehe so was eigentlich gerne. Wenn das Umschalten auf Offensive dann aber so gar nicht klappt, kann man sich daran auch nicht erfreuen. Hannover schien auch keine so rechte Lust auf Fußball zu haben, zumindest nicht zwischen der 5. und der 85. Minute.

Ach ja, der Ausgleich: Nee, das war kein Foul an Neuer, auch wenn sich um mich herum, in der Kneipe, in der ich saß, alle lauthals beschwerten. In der Situation war Neuer einfach zu grün: Auch wenn es sich prollig liest, aber der Tarnat gehört noch vor der Ecke weggehauen.

Das macht der Tarnat mit keinem erfahrenen Torwart, dass er ihm dermaßen auf die Pelle rückt, ohne aus dem Fünfer geschubst zu werden; wohlgemerkt, schon vor der Ecke. Kein Schiedsrichter der Welt würde einen Torwart dafür bestrafen, sich da "rustikal" Luft zu verschaffen. Eher noch würde der den Torwart behindernde Angreifer ermahnt werden.
So musste Neuer beim rausgehen um Tarnat herum. Nur deshalb war er zu spät und kam nicht mehr hoch genug an den Ball.

Dafür sehe ich die Situation kurz vor Schluss wieder pro Neuer.
Der Arena Kommentator meinte, Neuer hätte beim Tarnat-Freistoß "unglücklich" ausgesehen. Klar sieht es nie gut aus, wenn ein Torwart den Ball nicht festhalten kann, aber Tarnat hat nach wie vor mit den härtesten Schuss in der Liga! Der grobe Fehler war, dass im Anschluss drei(!) Hannoveraner vor Neuer auftauchten, um den "Rebound" zu verwerten, und kein Schalker Abwehrspieler weit und breit zu sehen war! Es war ein gutes Stück Massel und die Reaktionsschnelligkeit von Neuer, die in dieser Situation die dritte Schalker Niederlage in Folge verhinderten.

Spielerisch war das meines Erachtens das Schlechteste, seit der 19:04ten Minute im Spiel gegen die Bayern am 10. Spieltag. Dennoch bleibt Schalke auch nach diesem Spieltag Tabellenführer, egal wie die anderen Spielen. Auch dazu nochmal einen Griff in die Kiste: Wenn man nach zwei Punkten aus vier Spielen und einer Leistung wie heute noch immer Spitzenreiter ist, scheint einem quasi die Sonne aus dem Arsch und es gibt wahrlich keinen Grund zu jammern!

Noch 9 Spiele zu gehen. Schalkes Magische Zahl ist 27!

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

Archiv

September 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

Credits

twoday.net AGB

Knallgrau New Media Solutions - Web Agentur f�r neue Medien

powered by Antville powered by Helma


Blick ins Trübe
Das immer schwerste Spiel
Die Anderen
EM 2008
Gedöns
Hallo ...
Helden
Hömma und Kuckma
kurtspaeter schreibt ...
Lattekeske Fußballrhetorik
Nationalmannschaft
Sonst noch auf Schalke ...
Was nervt
Was wa(h)r
Zahlengekasper
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren