Was wa(h)r

Sonntag, 13. Mai 2007

Regen über Dortmund

Zur Halbzeit zurückliegen und das Spiel in der zweiten Hälfte noch gewinnen!

Das hätte es gegen Bochum gebraucht, ich schrieb darüber. Das hätte es gestern gegen Dortmund gebraucht. Schalke hat sowas in der ganzen Saison nicht leisten können. Stuttgart lieferte gestern solch ein Meisterstück.

Gegen Bochum spielte Schalke in der ersten Hälfte nicht schlecht und kam in der zweiten Hälfte immerhin zu Chancen. Gestern sollte die erste Hälfte wohl unter "cool" gebucht werden, bis Schalke nach einer ordentliche Chance durch Özil zu langsam auf Verteidigung umschaltete und Dortmund die Chance zum Konter im eigenen Stadion ermöglichte.

Die zweite Hälfte war dann peinlich.
Uninspirierter, weniger kraftvoll, planloser zu spielen geht nicht. Es war nicht schwierig für Dortmund, das Spiel über die Runden zu bringen, und ich war Weidenfeller fast dankbar, dass er durch seine dämliche Aktion, in der er Hamit zu einer Gelben Karte provozierte und mehr als zurecht dafür selbst eine sah, etwas Palaver, etwas Emotion in dieses vor sich hinplätschernde Spiel brachte. Doch Schalke schlief alsbald wieder ein.

Ist das irgendwie zu erklären? Eine solche Leistung in solch einer Situation?
Gibts eigentlich eine Statistik bezüglich der Schalker Ergebnisse auf nassem Rasen? Vielleicht ist ja die Halle schuld ...

Nun geht das Getute wieder los.
Das Schalke noch immer unter dem Trauma von 2001 leiden würde, wird es zu lesen geben, obwohl Asamoah der einzige Spieler ist, der damals schon für Schalke spielte. Im Forum gibts Leute, die Schalke für die nächste Saison bereits im Abstiegskampf wähnen und ich bin froh, dass sich Christoph Daum mittlerweile selbst entzaubert hat, sonst wäre der nächste "Slomka Raus"-Thread längst eröffnet.

Angesichts meines Beitrags vom letzten Sonntag fühle ich mich durch Christian Panders Aussage nach dem Spiel verarscht. Matthias fühlt sich hingegen durch Slomkas Kommentar nach dem Spiel verarscht, auch sehr nachvollziehbar.

Natürlich ist die Saison noch nicht vorbei und Glauben darf wer will. Mit persönlich fällt schon das Hoffen schwer.
Cottbus' Trainer Petrik Sander hat sich nach dem gestrigen Spiel schon dafür entschuldigt, dass seine Jungs keine Kraft mehr hatten ("Die Fans müssen dafür Verständnis haben, denn meine Spieler sind in der Saison über ihre Grenze gegangen"). Die Jungs haben ihr Saisonziel erreicht, denen kann man nichts vorwerfen. Ebenfalls nichts vorwerfen kann man dem VfL Bochum, der gegen Stuttgart toll gespielt hat. Und nichtmal dem Fandel kann man irgendwas vorwerfen, der das Spiel gestern souverän geleitet hat. Schon scheisse ...

Es ist Stuttgarts Magische Zahl, diese mickrige 2. für Schalke gehts gegen Bielefeld um die direkte Champions League-Qualifikation und nach 90 + X Minuten und dem letzten Abpfiff geht alles wieder von vorne los.

Samstag, 5. Mai 2007

Im Duell der beiden besten Defensiven machte die Offensive den Unterschied

Schalke gewann das Duell der Altmeister - völlig verdient.

Und wenn der Stadionsprecher auf Schalke den Nürnberger Jan Kristiansen mit "und unsere Nummer 19" ankündigt, dann sind die Fan-Freunde in der Stadt!

Die erste Hälfte verlief ungefähr so, wie man es sich vorstellt, wenn die beiden besten Abwehrreihen der Liga gegeneinander antreten. Es gab nicht viel zu sehen in Halbzeit eins, Chancen waren Mangelware.

In der zweiten Hälfte verdiente sich Schalke dann die drei Punkte! Jeder einzelne Schalker lief eine Spur mehr als sein Gegenspieler, und da die Nürnberger meist Mann gegen Mann spielten, resultierte aus der größeren Laufbereitschaft auch eine größere Präsenz gegenüber dem Gegner auf dem Platz.

Immer öfter kamen die Knappen zum Abschluss, erspielten sich Chance um Chance.
Nach ca. einer Stunde wurde klar, dass Schalke in Rennen um die Meisterschaft nicht auf objektive Schiedsrichter würde bauen können: Nach der Fehlentscheidung beim Handspiel Imhofs in Bochum entschied auch Schiedsrichter Meyer (hoffentlich nicht verwand oder verschwägert mir dem Trainer des Clubs) nicht auf Elfmeter, obwohl Kuranyi im Strafraum völlig klar festgehalten wurde.

Doch Schalke schaffte es auch so: Und wieder war es Kuranyi, der nach Flanke von Hamit vollstreckte!

Nürnberg tat nicht genug, um das Spiel auf der Kippe zu halten, Schalke erspielte sich weitere Chancen, ohne jedoch ein weiteres Tor zu markieren.

Zum Glück reichte es und so wurde es ein netter Nachmittag: Ein Schalker Sieg und ob der Fanfreundschaft eine schöne Party rund um die Arena und in Gelsenkirchen!

Schalkes Magische Zahl steht bei 6, nur noch zwei Spiele zu spielen!

Samstag, 28. April 2007

In die Scheiße getreten statt Meisterstück geliefert

Hätte ein netter Abend werden können. Problemlose Anreise (nicht immer normal). Gut das halbe Stadion voller Schalker, fast alle in weiß. Stimmung wie bei einem Heimspiel, tolles Wetter. Ein guter Platz in Block G. Die von mir erhoffte Startformation. Gut spielende Schalker in den ersten 30 Minuten. Führung durch Kuranyi. Alles im Soll.

Dann verliert Schalke innerhalb von acht Minuten Kopf, Ordnung und das Spiel, und der Abend endet damit, dass irgendein Trottel eine Papp-Meisterschale über dass Fangnetz wirft, diese im Rasen stecken bleibt und ein Motiv liefert, dass uns ab sofort die restliche Saison um die Ohren gehauen wird. Spiegel Online machte den Anfang, dass wir es auch in der ARD Sportschau sehen würden, prognostizierte ich noch im Stadion gegenüber einer Freundin.

Zu der gleichen Freundin sagte ich in der Halbzeit, dass es nun an der Zeit für Schalkes Meisterstück sei. Schalke lieferte es nicht. Die Mannschaft spielte aufwendig, nicht effektiv. Sie kämpfte, kombinierte nicht. Sie, präziser: jeder Einzelne rannte zuviel mit dem Ball, voller Willen, ohne Geist. Die für einen solchen Spielstand in einer solchen Situation viel zu wenigen Chancen entstanden eher zufällig, viel zu selten kam Schalke in den gegnerischen Strafraum.

Mit erträglichem Aufwand konnte Bochum immerwieder Überzahl in Ballnähe schaffen. Hamit, Özil, Ernst und Lincoln rieben sich ständig in 1:2 Situationen auf, keine Hilfe weit und breit. Pander fand, wie in eigentlich allen Spielen seit seinem zweiten Comeback in dieser Saison, nur an ruhenden Bällen statt.

Schalke hätte einen Elfer kriegen müssen, viel deutlicher kann ein Handspiel nicht sein und bei zwei in Ballrichtung ausgestreckten Armen kann auch wahrlich nicht von natürlicher Körperhaltung gesprochen werden. Vielleicht wäre dann in der Schlussphase noch was gegangen.

Trotzdem war Schalke einfach nicht gut genug, um sich einen Sieg nach einem Rückstand zu erspielen. Gegen einen VfL Bochum, der ordentlich, im Grunde aber auch nur wie erwartet gespielt hat. Das ist enttäuschend.

So wie die Meisterschaft nach dem Sieg gegen den statistischen Angstgegner und dem bestandenem Sander-Test nicht gewonnen war, ist sie nun nicht verloren. Bremen hat in dieser Saison noch nie sieben Spiele in Folge gewonnen. Aber natürlich ist es scheiße, auf andere schauen zu müssen.

In der Tabelle ist Schalke heute erster. Somit ist es auch noch Schalkes Magische Zahl, wenngleich sie weiter bei 11 steht und akut verloren zu gehen droht. Noch drei Spiele zu spielen.


Update: Mein vorletzter Satz waren leider kompletter Blödsinn.

Montag, 23. April 2007

Ein PS zum Beitrag <<"Sander-Test" bestanden!>>

Ich will nicht über Cottbus herziehen. Cottbus darf so spielen wie es spielt. Cottbus spielt nicht mit, erzielt dennoch Tore, erzielt auf diese Art ordentliche Ergebnisse. Meine Meinung dazu sollte aus meinem Beitrag zum samstäglichen Spiel und aus dem Dialog mit Fred in den Kommentaren hervorgegangen sein.

Der Kommentar Petrick Sanders zum Spiel ist aber unbedingt noch das Festhalten als Nachtrag zu meinem Beitrag wert:
"Durch eine Standardsituation ist das 0:2 gefallen, damit war das Spiel eigentlich gegessen. Aber wir haben weiter nach vorne gespielt und hatten drei klarste Möglichkeiten."

(Quelle des Zitats ist kicker.de, Hervorhebung durch mich)

Samstag, 21. April 2007

"Sander-Test" bestanden!

Gewonnen.

Ich bleibe bei meiner vor dem Spiel gemachten Aussage: Cottbus wird wohl in der Liga bleiben und das ist eine große Leistung. Schön finden muss man das "wie" dennoch nicht.

Wikipedia beschreibt den Begriff Taktik als das geschickte Nutzen einer gegebenen Lage. Die gegebene Lage, auf der die Taktik des Petrick Sander basiert, ist der beschränkte Fussball der Vereine in der Bundesliga.

Im Wissen dieser Beschränktheit hat Petrick Sander etwas entwickelt, was eher einer Prüfung für den Gegner gleicht, als dass es dazu dienen würde, ein Fussballspiel siegreich zu absolvieren.

Wenn Baumgart nach 1:30 Minuten einen Ball aus dem Mittelfeld ins Aus statt zum Mitspieler köpft und wenn Torwart Piplica ab der 5. Spielminute damit beginnt, auf Zeit zu spielen, testet dies die Nerven des Gegners. Wenn sich acht der zehn Cottbuser Feldspieler am eigenen Strafraum aufbauen, um dem Gegner immer ein Bein in den Weg zu stellen, den Ball wegzuschlagen, meist nur weg, ohne jegliches Ziel, ist das destruktiv. Vorallem aber ist es ein Test für die Technik und Taktik, für den Willen und die Beharrlichkeit, zusammengefasst: für die Fähigkeit des Gegners.

Ein schwerer Test, denn wenn der Gegner nicht aufpasst, verliert er das Spiel sogar. Fussballspielen können die Grellorangefarbenen durchaus, wenn sie denn mal in den Weg Richtung Tor finden. Finden sie aber selten, da sie ihn nicht suchen.

Auch Schalke hat gerade in der ersten Halbzeit nicht die Fähigkeiten an den Tag gelegt, die es braucht, um einen solch schweren Test zu bestehen. Schnelle und ballsichere Kombinationen waren kaum zu sehen. Sicher war Schalke bemüht, aber viel zu oft gingen die Schalker in 1:1-Situationen. Damit gibt es in der Enge des Cottbuser Dickichts nichts zu gewinnen.

In der zweiten Hälfte zahlte sich die Schalker Stärke im Fach Beharrlichkeit aus, auch wenn es Timo Rost war, der den Ball letztlich über die eigene Torlinie schob. Schalke spielte unaufhörlich nach vorne und bemühte sich, den Ball in den Strafraum zu bringen, Fehler der Cottbuser zu erzwingen. Bezeichnend, dass es Hamit Altintop war, der dem Ball zum Cottbuser Eigentor in den Fünfer schlug. Hamit spielte heute wirklich gut, trieb das Spiel an, machte es schnell.

Nach der Führung spielte Schalke konzentriert weiter. Mit dem 2:0 war der Test bestanden! Neuer hielt das zu Null, als Cottbus gegen Ende doch noch nach vorne kam.

Schalke war nicht besonders gut. Auch Schalke konnte Cottbus nicht spielerisch besiegen. In der anderen, besseren Welt, in welcher in der Bundesliga ausschliesslich technisch hochklassiger Tempofussball zelebriert wird, würde Cottbus ohne Punktgewinn absteigen.

In der realen Welt steht Cottbus auf Platz 8. In der realen Welt hat Schalke zweimal gegen Cottbus gewonnen und Bremen zweimal nur unentschieden gespielt. Wenns am Ende für Schalke reicht, dann auch wegen der Schalker Beharrlichkeit.

Weiter ist es Schalkes Magische Zahl. Nun ist es die 11! Nur noch 4 Spiele.

Sonntag, 15. April 2007

Cooler Auftritt in Königsblau am Mainzer Bruchweg

Zehn Minuten dominierte Mainz das Spiel. Dann nutzte Kevin Kuranyi Manuel Friedrichs zögerliches Abwehrverhalten und fortan lief das Spiel aus königsblauer Sicht relativ entspannt. Später legte Kuranyi Asamoah den Ball auf, zwanzig Minuten vor Schluss schaltete wieder Kuranyi am schnellsten und bediente Lincoln: 3:0 Schalke. In den Medien erhält Kevin Kuranyi nach wie vor zu wenig Anerkennung.

Mainz hatte gestern wenig entgegen zu setzten. Klopp beschwerte sich hinterher, dass seine Mannschaft den eigenen Fans überhaupt Gelegenheit dazu gegeben hat, das Kämpfen einzufordern. Recht hat er. Es war eine Mischung aus Mainzer Nichtkönnen und guter Schalker Organisation.

Natürlich hielt Kuranyi gegen Ende der Partie im Strafraum den Arm hin, als er es nicht rechtzeitig schaffte, den Körper hinter den Ball zu bringen. Aber es bräuchte schon einen überheißen Mainz-Fan, um den Gedanken an eine Aufholjagd nach einem Elfmeter in der 81. Minute zu spinnen. Mainz muß eine Menge ändern, um in der Liga zu bleiben, Schalke weitaus weniger, um sein Ziel zu erreichen ...

Nächste Woche kommt Cottbus. Deren Andreasen und Zidan heissen Munteanu und Radu.

Nun sind nur noch 5 Spiele zu gehen. Schalkes Magische Zahl ist die 14!

Sonntag, 8. April 2007

Die Sonne scheint: Schalke siegt und Asamoah ist mehr als der Gute-Laune-Bär

Verdienter Sieg; stark, nicht schön und Halil sollte seinen Stammplatz verloren haben. Das ist so das Erste, was mir zum Sieg gegen Gladbach einfällt.

Die erste Halbzeit war nicht so doll, wie einem der Zusammenschnitt in der Sportschau glauben machen könnte. Klar, als dieser erstellt wurde hatte Schalke ja bereits gewonnen, und auch die reine Chancenaufzählung lässt sich prima als Indiz für eine starke Schalker Leistung heranziehen.

Wenn man aber auf das erlösende erste Tor wartet und erkennen muss, dass die meisten Chancen nicht aus Spielzügen sondern durch Einzelleistungen und Standardsituationen entstanden, kann man das durchaus anders sehen. Schalke spielte druck- aber nicht planvoll, eben stark, aber nicht schön. Hinzu kam, das Gladbach ebenfalls zu guten Chancen kam, bei denen die Schalker Defensive aussah, als hätte sie die Möglichkeit einer Torgefahr durch den Tabellenletzten so garnicht in Betracht gezogen ...

Herr P. aus W. fühlte sich in der Halbzeit an das Spiel gegen den HSV erinnert, ihm schwante Übles. In solchen Situationen bin ich mutwillig optimistisch, ganz wohl war mir dabei aber nicht.

Das ich das Geschehen überhaupt so gut erkennen konnte, verdanke ich meinem Brauch, einen Sporttempel niemals zu betreten ohne zuvor mein Haupthaar zu bedecken. Den ganzen Tag war der Himmel bedeckt, pünktlich zum Anpfiff wurde dann die Sonne angeknipst und in der Nordkurve hatte man fortan entweder eine Kopfbedeckung oder die zweite Hand an der Stirn.

In der zweiten Halbzeit fiel dann flott das 1:0 und plötzlich funktionierten die Pässe, die zuvor nicht ankamen, nun kam Spielstärke in die Schalker Angriffe. Asamoah und Özil waren schon in der ersten Hälfte die Aktivposten, da passte es, dass Asamoah traf und Özil das Tor vorbereitete. Keiner von beiden hätte es verdient, im nächsten Spiel wieder für Halil auf der Bank Platz nehmen zu müssen.

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bot Levan Kobiashvili. Zunächst so schwach wie in den Spielen zuvor, in der zweiten Hälfte wuselig, zweikampfstark und mit sicherem Passspiel. Ob er nun besser wurde, weil das Spiel positiv lief oder umgekehrt? Ich mag die zweiten Variante und glaube an die erste.

Zum Schluss hätte Schalke höher gewinnen können. Natürlich bekamen auch die Gladbacher den üblichen Gesang, der auf "Euch nie mehr zu sehen" endet, zu hören. Das darauf folgende Gebrummel entstand dadurch, dass ungefähr jeder zweite zuvor Singende prompt drei andere Clubs aufzählte, denen er den Abstieg eher gönnen würde.

Nach unten kucken ist Mumpitz. Es bleibt Schalkes Magische Zahl, nun ist es die 17, noch 6 Spiele zu gehen.

Sonntag, 1. April 2007

Wenn man Spieltag für Spieltag denkt, dürfen Schalker fröhlich sein

Gibts was langweiligeres als die Aufzeichnung eines Fußballspiels, dessen Ergebnis man erstens kennt und zweitens das falsche ist? Eben. Deswegen, und ob des schönen Wetters, habe ich meinen geplanten Tagesablauf kurzfristig über den Haufen geworfen und bin mit meinem Sohn in den Zoo gegangen. Das tat meinem Sohn und meinem Gemüt gut.

Lediglich mit dem Wissen einer Zusammefassung ausgestattet, werde ich hier nicht allzu sehr über die Schalker Leistung herziehen. Was jedoch auch in der Zusammenfassung zu sehen war: Der Sieg der Münchener war verdient und wäre Neuer kein so guter Torwart, wäre das Ergebnis wohl drastischer ausgefallen.

"Defense wins championchips" lautet der zweite Halbsatz in Vince Lombardis Weisheit, ursprünglich auf Football bezogen, jedoch 1:1 auf Fußball übertragbar. Und hierin liegt meines Erachtens auch der Grund der gestrigen Schalker Niederlage: Das die Bayern, in dieser Saison wahrlich nicht für Kreativität berühmt, Roy Makaay derart oft in aussichtsreiche Position bringen konnten, darf Schalke, das die Defensive als stärkste Waffe anzuführen hat, nicht passieren.

Das sich Løvenkrands gleich wieder verletzte, ist natürlich übel. Gerade noch im Beitrag vor diesem Spiel schrieb ich, für wie wichtig ich ihn für die Schalker Offensive halte. Das Kahn kein Rot sah, darüber darf man sich aufregen, war aber auf Grund Kahns Historie in der Bundesliga zu erwarten. Beides darf nicht als Ausreden für Schalke herhalten; Konjunktive gibt es im Fußball nicht!

Die Tabellenführung bleibt. Werder, der Club mit der viel gepriesenen Offensive, hat es tatsächlich nicht geschafft, Piplica zu überwinden. Die Neunmalklugen faseln nun wieder von einer schwachen Liga, weil es keinen dominanten Tabellenführer gibt.

Schalke darf dies alles egal sein. Es ist gut, dass scheinbar kein Schalker Ausflüchte sucht. Im nächsten Spiel spielt Schalke zu Hause gegen den Tabellenletzten, während Bremen gegen die Mauermeister aus Nürnberg antreten muss. Nüchtern betrachtet keine schlechte Voraussetzung, um die Tabellenführung auszubauen!

Spieltag für Spieltag geht es für Schalke nurnoch darum, erster zu bleiben. Spieltag 27 ist vorbei. Noch sieben zu gehen, Schalkes Magische Zahl ist 20!

Sonntag, 18. März 2007

Auch ma' Massel: Schalke siegt zur Hälfte unverdient

Schalke hat wieder gewonnen. Und schon vor dem Spiel war die Begegnung schwer einzuschätzen, als VfB-Manager Horst Heldt bei Premiere mit dem Spruch konfrontiert wurde, dass da ja wohl zwei Clubs in der Krise gegeneinander antreten würden. Das es das Spiel des ersten gegen den dritten sei, und das es die anderen scheinbar auch nicht besser können, antwortete er. Die Statistik hatte er jedenfalls auf seiner Seite.

Schalke spielte mit einem "regulären 4-3-3", d.h. Bajramovic und Ernst agierten nicht hinter, sondern in vielen Situationen eher auf einer Linie mit Kobiashvili. Özil, Kuranyi und Halil bildeten den Dreiersturm.
Das Spiel bot zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte war Schalke die deutlich bessere Mannschaft. Dennoch entstanden Schalker Chancen eher "zufällig, aus der Feldüberlegenheit heraus", als dass sie spielerisch eingeleitet worden wären.

Pander war noch nicht wieder dominant auf seiner Seite und auch Rafinha hatte einen eher durchwachsenen Tag erwischt, was dazu führte, dass Schalke nicht besonders konsequent über aussen spielte bzw. spielen konnte. Ausserdem steckt Kobiashvili in einer sehr schwachen Phase. Schon gegen Hannover gelang ihm kaum was, was gerade in Zeiten der Abwesenheit von Lincoln und Varela auffällt. Gestern sah Slomka seine Leistung ähnlich, in der 71. war er der erste Schalker, der ausgewechselt wurde.

Was das Defensivverhalten angeht konnte man den Königsblauen in der ersten Hälfte allerdings wenig vorwerfen. Stuttgart hatte vor der Habzeit eigentlich keine wirkliche Torchance. In der zweiten Halbzeit lief das völlig anders.

Von Beginn an war Schalke viel zu offen und lies Stuttgart viel zuviel Raum. Stuttgart kam richtig ins Spiel, erarbeitete sich Chancen, zunächst durch Distanzschüsse, dann auch durch überlegenes Spiel. Eigentlich sah es gerade garnicht gut aus, als Mladen Krstajic den Knicker nach einer Ecke ins Tor stocherte.

Das wirkte ungemein befreiend! Fortan agierten die Schalker wieder um einiges sicherer. Dennoch war Stuttgart weiter die bessere Mannschaft und es war letztlich Manuel Neuer zu verdanken, dass Schalke diesen Sieg einfahren konnte.

Gemessen an der zweiten Halbzeit, war der Sieg sicher glücklich, wenngleich sich die Schwaben über eine Halbzeitführung der Schalker auch nicht hätten beschweren können. Aber was soll's, die Niederlagen gegen Leverkusen und Hamburg war im gleichen Maße unglücklich. Nun geht's erst in 14 Tagen weiter. Zeit für Løvenkrands und Varela, wieder an die Mannschaft heran zu kommen. Zeit für den Rest des Teams, nach Wochen des durchwurschtelns, zu regenerieren.

Noch 8 Spiele zu gehen, Schalkes Magische Zahl ist 22!

Sonntag, 11. März 2007

Als Spitzenreiter am spielerischen Tiefpunkt

Nee, dat war nix.
Eigentlich war das ganze Spiel nicht schön anzuschauen. Viele Fehler auf beiden Seiten. Kaum mal eine Offensivaktion, die nicht aus einer Standardsituation oder durch puren Zufall entstand, weil gerade einem Spieler der Knicker in aussichtsreicher Position nach einem der unzähligen Querschläger vor die Füße fiel.

Das katastrophalste war aber unbestritten das Schalker Spiel, wenn die Königsblauen mit Ballbesitz in die gegnerische Hälfte eindrangen.
In der Vorwärtsbewegung waren heute alle schwach. Von dem erhofften schnellen Spiel nach vorne war lediglich das "wollen" zu erkennen. Der entscheidende Pass in die Tiefe kam während der gesamten 90 Minuten genau zweimal an, einmal auf Kuranyi, einmal auf Halil. Beide Angriffe wurden wegen Abseits abgepfiffen.
Ja, ich hab im TV auch gesehen, dass es beide male kein Abseits war. Aber was ändert das?! Es darf einfach nicht sein, dass dies die beiden einzigen aus dem Spielverlauf generierten Situationen waren!

Ok, defensiv standen beide Mannschaften relativ gut. Beide Teams liefen viel, machten die Räume eng, doppelten den Gegner an der Seitenauslinie, gingen mit voller Kraft zu Werke. Ich sehe so was eigentlich gerne. Wenn das Umschalten auf Offensive dann aber so gar nicht klappt, kann man sich daran auch nicht erfreuen. Hannover schien auch keine so rechte Lust auf Fußball zu haben, zumindest nicht zwischen der 5. und der 85. Minute.

Ach ja, der Ausgleich: Nee, das war kein Foul an Neuer, auch wenn sich um mich herum, in der Kneipe, in der ich saß, alle lauthals beschwerten. In der Situation war Neuer einfach zu grün: Auch wenn es sich prollig liest, aber der Tarnat gehört noch vor der Ecke weggehauen.

Das macht der Tarnat mit keinem erfahrenen Torwart, dass er ihm dermaßen auf die Pelle rückt, ohne aus dem Fünfer geschubst zu werden; wohlgemerkt, schon vor der Ecke. Kein Schiedsrichter der Welt würde einen Torwart dafür bestrafen, sich da "rustikal" Luft zu verschaffen. Eher noch würde der den Torwart behindernde Angreifer ermahnt werden.
So musste Neuer beim rausgehen um Tarnat herum. Nur deshalb war er zu spät und kam nicht mehr hoch genug an den Ball.

Dafür sehe ich die Situation kurz vor Schluss wieder pro Neuer.
Der Arena Kommentator meinte, Neuer hätte beim Tarnat-Freistoß "unglücklich" ausgesehen. Klar sieht es nie gut aus, wenn ein Torwart den Ball nicht festhalten kann, aber Tarnat hat nach wie vor mit den härtesten Schuss in der Liga! Der grobe Fehler war, dass im Anschluss drei(!) Hannoveraner vor Neuer auftauchten, um den "Rebound" zu verwerten, und kein Schalker Abwehrspieler weit und breit zu sehen war! Es war ein gutes Stück Massel und die Reaktionsschnelligkeit von Neuer, die in dieser Situation die dritte Schalker Niederlage in Folge verhinderten.

Spielerisch war das meines Erachtens das Schlechteste, seit der 19:04ten Minute im Spiel gegen die Bayern am 10. Spieltag. Dennoch bleibt Schalke auch nach diesem Spieltag Tabellenführer, egal wie die anderen Spielen. Auch dazu nochmal einen Griff in die Kiste: Wenn man nach zwei Punkten aus vier Spielen und einer Leistung wie heute noch immer Spitzenreiter ist, scheint einem quasi die Sonne aus dem Arsch und es gibt wahrlich keinen Grund zu jammern!

Noch 9 Spiele zu gehen. Schalkes Magische Zahl ist 27!

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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